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Nach jedem chirurgischen Eingriff sind grundsätzliche Komplikationen wie Nachblutungen oder Wundheilungsstörungen möglich – so auch nach einer Lungentransplantation. Zusätzlich kann es im ersten Jahr nach der Lungentransplantation bei etwa 30 Prozent der Patienten zu einer akuten Abstoßungsreaktion kommen.

Ein Mann sitzt beim Arzt und hält sich die Brust
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Diese macht sich bemerkbar durch1,2

  • Körpertemperatur über 37,5 °C

  • Erschöpfung/Müdigkeit 

  • Atemnot 

  • anhaltender Hustenreiz 

Bei einem Verdacht auf eine akute Abstoßungsreaktion ist es wichtig, früh die behandelnden Ärzte zu informieren. Diese sichern durch ein Röntgenbild und weitere Untersuchungen den Verdacht der Abstoßungsreaktion ab. Akute Abstoßungsreaktionen lassen sich medikamentös gut behandeln, etwa mit Immunsuppressiva, ohne dass es zu bleibenden Schäden an der Spenderlunge kommt1,2.

Nach der Lungentransplantation: Risiken und Immunsuppression

Es ist die Aufgabe des Immunsystems, Viren, Bakterien und andere körperfremde Eindringlinge zu erkennen und zu bekämpfen. Dadurch schützt es den Körper vor Infektionen. Diese Eigenschaft kann zu Komplikationen nach einer Lungentransplantation führen, da das Abwehrsystem das neue Organ als fremd ansieht und angreift. Patienten erhalten daher bereits während der Transplantation Immunsuppressiva, die das Immunsystem dämpfen. Damit es auch später nicht zu einer Abstoßungsreaktion kommt, müssen die Patienten dauerhaft Immunsuppressiva einnehmen. Die Medikamente beeinflussen jedoch nicht nur die Reaktion des Immunsystems auf das Spenderorgan, sondern erhöhen nach der Lungentransplantation das Risiko für Infektionen. Patienten sollten daher versuchen, durch einen gesunden Lebensstil Infektionen vorzubeugen3,4

  • Ausreichend Schlaf und Ruhe 

  • Abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung

  • Übergewicht vermeiden

  • Regelmäßige Bewegung

  • Größere Menschenmengen meiden, vor allem bei erhöhter Ansteckungsgefahr, etwa während der Grippe-Saison

  • Kontakt mit Personen meiden, die erkältet sind oder sich mit der Grippe angesteckt haben

  • Hände häufig waschen

  • Handschuhe beim Kontakt mit schmutzigen Gegenständen tragen, zum Beispiel bei der Arbeit im Garten

Neben einer akuten Abstoßung gehören Infektionen zu den häufigsten Komplikationen in den ersten Monaten nach einer Lungentransplantation. Weiterhin können an der Nahtverbindung am Hauptbronchus Verengungen (Stenosen) auftreten. Diese lassen sich durch das Einführen eines Ballons im Rahmen einer Lungenspiegelung (Bronchoskopie) erweitern oder durch die Implantation eines Stents behandeln1,2.

Chronische Abstoßung nach Lungentransplantation

Zu den wichtigsten langfristigen Komplikationen nach einer Lungentransplantation gehört die chronische Abstoßung der Spenderlunge. Sie wird auch Chronic Lung Allograft Dysfunction (CLAD) genannt. Es kommt dabei durch Entzündungsreaktionen in den kleinen Atemwegen zu Gewebsveränderungen, die eine nicht umkehrbare Verengung der Atemwege und eine Verschlechterung der Lungenfunktion zur Folge haben. 

Der besondere Aufbau der Lunge macht das überlebenswichtige Organ anfällig für chronische Abstoßungsreaktionen. Im Gegensatz zu anderen transplantierten Organen steht die Lunge über die Atmung in ständigem Kontakt mit potenziell schädlichen Stoffen. Um sich gegen diese zu wehren, finden in der Lunge starke Immunreaktionen statt. Die für den Gasaustausch wichtige große Fläche innerhalb der Lungenbläschen ist gleichzeitig eine große Eintrittsfläche für Krankheitserreger.

Die genauen Ursachen der CLAD sind bislang nicht vollständig geklärt. Zu den Risikofaktoren gehören beispielsweise eine Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV) sowie vorangegangene akute Abstoßungsreaktionen. Internationale Untersuchungen zeigen, dass nach fünf Jahren mehr als 50 Prozent der Patienten eine CLAD entwickeln. Der Fokus der Therapie der CLAD liegt darin, das Voranschreiten zu stoppen. Ist dies langfristig nicht möglich, kann eine erneute Lungentransplantation notwendig sein2,3,5,6.