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Leiden Patienten an einer weit fortgeschrittenen Lungenerkrankung, die sowohl ihre Lebenserwartung als auch -qualität reduziert, können sie für eine Transplantation in Frage kommen. Darüber hinaus müssen alle verfügbaren chirurgischen und medikamentösen Therapieoptionen bereits ausgeschöpft sein. Sind die Voraussetzungen für eine Lungentransplantation erfüllt, kann der behandelnde Facharzt den Patienten an ein Transplantationszentrum überweisen, in dem der gesundheitliche Zustand des Empfängers nochmal gründlich geprüft wird.  Die Altersgrenze für eine Lungentransplantation liegt grundsätzlich bei 65 Jahren, für eine kombinierte Herz-Lungen-Transplantation bei 50 Jahren1,2.

Arzt hält ein Tablet, auf dem eine Lunge zu sehen ist, in der Hand
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Lungentransplantation: Welche Voraussetzung gibt es?

Um in die Warteliste für eine Lungentransplantation aufgenommen zu werden, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein: Dazu gehört, dass keine unheilbaren, bösartigen Krebserkrankungen, keine chronischen Infektionen sowie keine schweren Erkrankungen anderer Organe vorliegen. 

Info: Der sogenannte Nikotinabusus ist ein Ausschlusskriterium für die Aufnahme in die Warteliste für eine Lungentransplantation. Gemeint ist der regelmäßige Konsum von Nikotin, egal ob es um Zigaretten, Zigarren, Pfeifen, Kau- oder Schnupftabak geht3.

Nach den Untersuchungen im Transplantationszentrum klärt ein Arzt den Patienten umfassend über die Operation, etwaige Risiken und wichtige Aspekte des Lebens mit einer Spenderlunge auf1,2.

Die Wartezeit bis zur Lungentransplantation

2019 waren in Deutschland 417 Patienten für eine Lungentransplantation angemeldet, und es wurden 361 Transplantationen durchgeführt4. Die Eurotransplant-Zentrale im niederländischen Leiden koordiniert die Vermittlung von Spenderorganen in mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland und Österreich. Mithilfe des Lungen-Allokations-Score (LAS) beurteilt die gemeinnützige Organisation, wie dringend eine Lungentransplantation erforderlich ist und wie hoch die Erfolgsaussichten sind. Hierfür erhält Eurotransplant die Patientendaten vom Transplantationszentrum.

Dazu gehören: 

  • Einschätzung des Allgemeinzustands 

  • Größe, Alter und Gewicht 

  • Untersuchungsergebnisse und Laborbefunde

  • Angaben zur Lungenerkrankung, beispielsweise der Schweregrad

  • Informationen zu Sauerstoffbedarf und Beatmung

Eine weitere Voraussetzung für eine Lungentransplantation ist, dass Blutgruppe, Größe und bestimmte Gewebemerkmale des Spenders zu denen des potenziellen Empfängers passen. Eine optimale Vorbereitung ist bei der Lungentransplantation sehr wichtig. Denn im Gegensatz zu anderen Spenderorganen, wie z. B der Niere, reagieren die Lungenflügel außerhalb des Körpers sehr sensibel auf den Entzug von Blut und Sauerstoff. Von der Entfernung des Spenderorgans bis zur Transplantation sollten daher maximal zwölf Stunden vergehen5

Was können Patienten selbst tun?

Patienten, die auf eine Lungentransplantation warten, leiden zumeist an einer Lungenerkrankung im Endstadium. Viele benötigen eine dauerhafte Sauerstofftherapie und bekommen bereits nach geringer Belastung starke Atemnot. Manche von ihnen haben schon eine Spenderlunge erhalten und warten nun aufgrund einer chronischen Abstoßungsreaktion auf eine weitere Lungentransplantation. Während der Wartezeit bis zur Lungentransplantation sollten Betroffene auf eine gesunde Ernährung achten, um einer Schädigung weiterer Organe vorzubeugen. Es ist wichtig, dass die Patienten ihre Medikamente regelmäßig einnehmen und alle Kontrolluntersuchungen zuverlässig wahrnehmen. Außerdem sollten sie immer telefonisch erreichbar sein und dem Transplantationszentrum gesundheitliche Verschlechterungen, aber auch Nicht-Erreichbarkeit (etwa Urlaub) unverzüglich mitteilen1,2.