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Wer auf der Warteliste alle Kriterien für eine Herztransplantation erfüllt, wird als „transplantabel“ gelistet. In dieser Zeit sollte man immer telefonisch erreichbar sein. Der Anruf zur sogenannten Einbestellung zur Herztransplantation kann jederzeit kommen. Betroffene haben idealerweise eine gepackte Reisetasche mit den wichtigsten Dingen vorbereitet. Nach dem Anruf sollten die Patienten zum einen auf Essen und Trinken verzichten, um Komplikationen (Erbrechen) während der bevorstehenden Narkose vorzubeugen. Zum anderen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und weiterhin telefonisch erreichbar zu sein. Nur so kann das Transplantationszentrum dem Patienten mögliche Änderungen zum Ablauf der Herztransplantation mitteilen.

Arzt hält ein Stethoskop mit einem Herz darauf in die Kamera
iStock-1220541345_isayildiz

Meist organisiert das Transplantationszentrum den Transport des Patienten in die Klinik. Ist der Patient in der herzchirurgischen Abteilung angekommen, finden noch einige aktuelle Untersuchungen zur Vorbereitung auf die Operation (Blutentnahmen, Blutkonserven bereitstellen, Röntgenbild der Lunge) statt. Zeitgleich begutachtet ein Entnahme-Team das Spenderherz und entscheidet, ob es für eine Transplantation in Frage kommt. Eine Absage der Herztransplantation ist somit bei Nichteignung des Spenderherzens zur Transplantation auch nach den vorbereitenden Routineuntersuchungen in der Klinik noch möglich1, 2.

Herztransplantation: Die Vorbereitungen 

Der Ablauf der Herztransplantation folgt einem sorgfältig durchdachten Zeitplan. Dies ist besonders wichtig, damit sich das Spenderherz nur möglichst kurz außerhalb des Körpers befindet. Dieser Zeitraum wird auch Ischämiezeit genannt, das Spenderorgan wird in dieser Zeit nicht mit Blut und Sauerstoff versorgt. Von der Entnahme des Spenderherzens bis zur Wiederdurchblutung im Empfänger sollten nicht mehr als sechs Stunden vergehen. Bei langen Transport- und Operationszeiten kann eine Durchblutung des entnommenen Spenderorgans auch außerhalb des menschlichen Körpers in einem Organ-Care-System (OCS) erfolgen 3.

Als Vorbereitung auf die Herztransplantation bekommt der Empfänger einen venösen Zugang – entweder am Arm oder als zentral-venösen-Katheter (ZVK) an der Halsvene.
Hierüber können Medikamente und Narkosemittel verabreicht werden1.

Herztransplantation: Die Operation 

Die Herztransplantation beginnt mit einem etwa 20 Zentimeter langen Hautschnitt, der oberhalb des Brustbeins ansetzt. Nach der Eröffnung des knöchernen Brustkorbs wird der Patient an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Sie übernimmt während der Herztransplantation die Arbeit dieser Organe. Die Maschine ist mithilfe von Kanülen mit der oberen und unteren Hohlvene sowie der Aorta verbunden. Sie saugt Blut aus den Hohlvenen an, reichert es mit Sauerstoff an und pumpt es zurück in die Aorta. Über die Herz-Lungen-Maschine wird zudem die Körpertemperatur für die Dauer der Herztransplantation auf 26 bis 28 Grad gesenkt.

Der operierende Arzt klemmt die Hauptschlagader (Aorta) ab. Nun ist das kranke Herz vollständig vom Blutkreislauf des Patienten entkoppelt. Der Chirurg entnimmt das kranke Herz. Dazu werden Haupt- und Lungenschlagader durchtrennt. Teile des rechten und linken Vorhofs verbleiben im Körper5,8.

Diese Grafik zeigt die Lage des Spenderherzens im menschlichen Brustkorb
Novartis

Das Einsetzen des neuen Herzens:

Um das zuvor vorbereitete Spenderherz einzusetzen, verbindet der Chirurg die im Körper verbliebenen Vorhof-Teile des Empfängers mit den korrespondierenden Anteilen des Spenderherzens. Weiterhin verbindet er die Lungen- und Hauptschlagader des Patienten mit den jeweiligen Gefäßstümpfen des neuen Organs.

Durch Anschluss der Hauptschlagader wird auch die Blutversorgung des neuen Herzens über die Herzkranzgefäße (Koronararterien) wiederhergestellt. Sie umschließen das Organ wie ein Kranz und führen dem Herzmuskel sauerstoffreiches Blut zu.

Nachdem das Herz wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist, beginnt es meist, von allein zu schlagen. Das neue Herz wird zunächst weiterhin über die Herz-Lungen-Maschine mit Blut versorgt und die Körpertemperatur hierbei wieder langsam erhöht (Reperfusion). Anschließend beginnt die Entwöhnung von der Herz-Lungen-Maschine: Das Ärzte-Team senkt Schritt für Schritt den Blutfluss über die Herz-Lungen-Maschine, und das neue Herz muss zunehmend allein das Blut in den Körper pumpen. Die Herztransplantation ist nun beendet5,7.

Herztransplantation: Nach der Operation

Im Anschluss an die Operation werden Atmung sowie Herz- und Nierenfunktion der Patienten auf der Intensivstation überwacht. Zunächst sind die Patienten noch an eine Beatmungsmaschine angeschlossen. Gab es keine Komplikationen während der Herztransplantation, wachen sie bereits innerhalb weniger Stunden auf. Sobald sich die Herz-Kreislauf-Funktionen stabilisieren, kann der Patient auf eine Normalstation verlegt werden.

Hier folgt unter Anleitung des Pflegepersonals eine zeitnahe Mobilisierung. Das bedeutet, dass der Patient möglichst bald aufstehen, sich waschen und Atemübungen machen soll. In der Regel verbleiben die Patienten bis zu zwei Wochen auf der Normalstation. In dieser Zeit stellen die Ärzte die medikamentöse Therapie ein und achten auf Anzeichen, die auf eine Abstoßung des Spenderherzens hinweisen können5

Mehr Informationen zu den ersten Monaten nach der Herztransplantation finden Sie im Bereich „Die ersten Monate“.

Manchmal werden Herz und Lunge gemeinsam transplantiert. Mehr Informationen dazu bietet der Bereich „Lunge“.