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Jeder größere operative Eingriff ist mit Risiken verbunden. Auch bei einer Pankreastransplantation sind Komplikationen möglich, wie zum Beispiel eine Abstoßungsreaktion. Das Immunsystem des Empfängers nimmt das transplantierte Organ als Fremdkörper wahr und leitet eine Abwehrreaktion gegen das Transplantat ein. Um das zu verhindern, müssen alle Transplantationspatienten lebenslang Medikamente einnehmen, die die Reaktion des Immunsystems unterdrücken (Immunsuppressiva). In welchen Dosierungen diese Medikamente eingenommen werden müssen, überprüfen die Ärzte regelmäßig in den Wochen nach der Operation. Je besser die Zellmerkmale von Spender und Empfänger übereinstimmen, desto geringer ist normalerweise eine mögliche Abstoßungsreaktion.

Foto von einem liegenden, geöffneten Arzneimittelbehälter, vor dem blaue und weiße Tabletten liegen
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Es werden drei Arten von Abstoßungsreaktionen unterschieden:

  • Die hyperakute Abstoßungsreaktion tritt bereits während der Transplantation beziehungsweise in den ersten Stunden danach auf. Gründe hierfür, etwa eine Unverträglichkeit der Blutgruppen oder spezieller Gewebemerkmale von Spender und Empfänger, werden bei den vorbereitenden Untersuchungen für eine Transplantation ausgeschlossen (Kreuzprobe).
    Daher ist diese Form der Abstoßung auch sehr selten geworden. Dennoch kann es, trotz „negativer“ Kreuzprobe dazu kommen. In diesem Fall lässt sich das Transplantat in der Regel auch mit hoch dosierten Immunsuppressiva nicht mehr retten. Das transplantierte Organ muss wieder entfernt werden und die Transplantation eines neuen Spenderorgans ist erforderlich.
  • Eine akute Abstoßungsreaktion erfolgt gehäuft innerhalb der ersten 90 Tagen nach der Transplantation, kann aber auch noch nach Jahren auftreten. Sie ist eine Folge der Reaktion des Immunsystems, welches das Organ als Fremdkörper wahrnimmt. Eine Vielzahl unterschiedlicher Immunzellen wird aktiviert, um das Transplantat zu zerstören. Eine akute Abstoßungsreaktion lässt sich meist medikamentös gut behandeln.
  • Eine chronische Abstoßungsreaktion tritt später auf, manchmal erst nach Jahren. Auch hierbei handelt es sich um eine Reaktion des Immunsystems in Form von aktivierten Antikörpern. Allerdings läuft der Prozess viel langsamer, eher schleichend ab. Je nachdem, in welchem Ausmaß das transplantierte Organ und das umliegende Gewebe geschädigt wurden, ist eine Anpassung der Immunsuppressiva oder sogar eine Neutransplantation notwendig.

Informationen zur Vorbeugung einer Abstoßungsreaktion bietet der Artikel „Nach der Transplantation“.

Besondere Komplikationen bei einer Pankreastransplantation

Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch im Rahmen einer Pankreastransplantation Probleme und Komplikationen auftreten. Aufgrund der Immunsuppression ist die Abwehrkraft des Körpers gegenüber Infektionen geschwächt, was eine ganz besondere Berücksichtigung im Transplantationszentrum findet.

Bei jeder Operation kann es trotz größter Sorgfalt zu Verletzungen von an das Operationsgebiet angrenzenden Organen und Strukturen oder zu einer Blutung kommen. Darüber hinaus kann zum Beispiel:

  • Eine Thrombose auftreten, die eine Embolie in Gefäßen des Pankreas verursachen kann. Daher erhalten Sie nach der Operation Blutverdünner sowie Kompressionsstrümpfe.
  • Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine sogenannte Pankreatitis, entstehen.
  • Die Naht zwischen Darm und Zwölffingerdarm des Transplantates undicht werden.
     

Quellen


Schwarzmüller M, Gerbitz A, Falk C: Organtransplantation – Abstoßung und Immunsuppression, Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Immunologie e.V. https://das-immunsystem.de/fuer-jedermann/organtransplantation/abstossung-und-immunsuppression/ (zuletzt besucht am 18.10.2024).
Pankreastransplantation: Eine aktuelle Übersicht, Internetseite der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. https://www.unimedizin-mainz.de/transplantationszentrum/startseite/pankreas/ablauf-der-pankreastransplantation.html (zuletzt besucht am 18.10.2024).
Pankreastransplantation & kombinierte Pankreasnierentransplantation, Internetseite des Transplantationszentrums München Klinikum rechts der Isar der TU München. https://transplantation.mri.tum.de/de/pankreastransplantation (zuletzt besucht am 18.10.2024).