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Ein größerer operativer Eingriff wie eine Lebertransplantation ist mit verschiedenen Risiken verbunden. Mögliche Komplikationen sind eine Wundinfektion, Lungenentzündung und Thrombose mit nachfolgender Lungenembolie. Auch vorübergehendes (passageres) Nierenversagen und Gallengangsstenose sowie Hirn- und Herzinfarkt können vorkommen.

Bei Organtransplantation kann es zudem eine Abstoßungsreaktion geben. Da das Immunsystem des Empfängers das transplantierte Organ als Fremdkörper erkennt, leitet das Immunsystem Abwehrreaktionen gegen das Organ ein. Patienten mit einer transplantierten Leber müssen deshalb lebenslang Medikamente einnehmen. Diese sogenannten Immunsuppressiva unterdrücken die Reaktion des Immunsystems, die optimale Einstellung der Medikamente erfolgt in den ersten Wochen nach der Operation. Die Unterdrückung des Immunsystems verhindert zwar Abwehrreaktionen gegen das neue Organ, bedeutet für die Patienten aber auch eine höhere Anfälligkeit für Infektionen.

Ein Arzt zeigt seinem Patienten etwas auf einem Klemmbrett
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Medikation - Immunsuppressiva

Wann kann eine Abstoßungsreaktion eintreten?

Bei Organtransplantationen kann eine Abstoßungsreaktion zu verschiedenen Zeitpunkten auftreten. Es gibt daher folgende Unterscheidung1:

  • Eine akute Abstoßungsreaktion erfolgt in den ersten 90 Tagen nach der Operation und ist eine Folge der Reaktion des Immunsystems, welches Antikörper gegen das fremde Organ aktiviert. Eine akute Abstoßungsreaktion ist nicht ungewöhnlich und kann in der Regel gut medikamentös behandelt werden. Die hyperakute Abstoßungsreaktion, die direkt bei der Operation innerhalb von Minuten oder Stunden auftritt, ist bei Lebertransplantationen äußerst selten. Mögliche Gründe für die Abstoßung sind Blutgruppenunverträglichkeiten oder spezielle Antikörper. Diese kann der Körper bereits zu einem früheren Zeitpunkt gebildet haben, etwa während einer Schwangerschaft oder Bluttransfusion, und die Antikörper reagieren sofort auf das neue Organ. Beide Ursachen können durch Untersuchungen der Spender und Empfänger vor der Operation nahezu ausgeschlossen werden.
  • Eine chronische Abstoßungsreaktion tritt frühestens drei Monate nach der Transplantation auf, manchmal sogar erst nach Jahren. Sie ist ebenfalls auf die Reaktion des Immunsystems und die Aktivierung von Antikörpern zurückzuführen – mit dem Unterschied, dass der Prozess viel langsamer und schleichend abläuft. Je nach Grad der Schädigung des transplantierten Organs und des umliegenden Gewebes ist eine Anpassung der Medikation oder sogar eine Retransplantation erforderlich.

Um nach einer Lebertransplantation Risiken wie akuten und vor allem chronischen Abstoßungsreaktionen vorzubeugen, sind eine verlässliche Medikamenteneinnahme und eine regelmäßige Nachsorge besonders wichtig.

Nach jedem größeren operativen Eingriff können Komplikationen wie eine Wundinfektion, Lungenentzündung und Thrombose mit nachfolgender Lungenembolie auftreten. Durch die Immunsuppressiva haben Transplantationspatienten zusätzlich ein höheres Infektionsrisiko.

Quellen

1 Gerken G, Willuweit K, Herzer K: Abstoßung der Spenderleber – Wie groß ist die Gefahr? Internetseite Lebertransplantierte Deutschland e.V. (https://lebertransplantation.eu/transplantation/nach-der-transplantation/abstossungsreaktion/?F=1&cHash=b9d7800a6bb4dff887e4ff41ce450d0e, zuletzt besucht am 13.11.2020)

Sonstige Quellen:
Organtransplantation: Abstoßung und Immunsuppression, Internetseite des Projekts „Immunologie für Jedermann“ der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (https://das-immunsystem.de/fuer-jedermann/organtransplantation/abstossung-und-immunsuppression/, zuletzt besucht am 13.11.2020)
Postoperative Komplikationen und Abstoßungsreaktionen, Internetseite des Transplantationszentrums München (http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Transplantationszentrum/de/patienten/lebertransplantation/absto__ungsreaktionen/index.html, zuletzt besucht am 13.11.2020)