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Was ist eine Allergie?
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Als Allergie bezeichnet man eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umgebung. Diese allergieauslösenden Stoffe werden Allergene genannt. Die Allergene werden entweder eingeatmet (z. B. Pollen, Tierhaare, Hausstaub), verzehrt (Lebensmittel, Medikamente) oder direkt über die Haut aufgenommen [1].

Wie entstehen Allergien?

Das körpereigene Immunsystem eines Allergikers schätzt die Allergene als gefährliche Stoffe ein und setzt eine zu starke Abwehrreaktion in Gang. Je nach „Typ" der Allergie, sind an dieser Reaktion unterschiedliche Zellen des Immunsystems beteiligt. Man unterscheidet vier Typen von Allergien. Die im umgangssprachlichen Gebrauch als Allergien bezeichneten Erkrankungen gehören nahezu ausschließlich zum Typ 1 (allergische Sofortreaktion). Nur das Kontaktekzem (z. B. Nickelallergie) gehört zum Typ 4 (allergische Spätreaktion) [1].

Bei Typ-1-Allergien wird durch Kontakte mit einem Allergen zunächst die Bildung von Antikörpern gegen diesen Stoff angeregt (Sensibilisierung). In dieser Phase hat man noch keine Beschwerden. Ist man jedoch zu einem späteren Zeitpunkt wieder dem Allergen ausgesetzt, erkennen die Antikörper das Allergen wieder und bekämpfen den vermeintlich gefährlichen Stoff. Sie starten innerhalb von Sekunden bis Minuten eine Immunreaktion, in deren Verlauf es zu einer überschießenden Ausschüttung von bestimmten Botenstoffen, insbesondere Histamin, kommt. Histamin löst typische allergische Beschwerden aus, wie z. B. Rötung der Haut, Juckreiz, Schwellungen oder Atemnot [2].

Bei Typ-4-Allergien kommt es nicht zur Bildung von Antikörpern. Hier sind es die T-Lymphozyten, die direkt gegen das Allergen ankämpfen. Nach dem Kontakt mit dem Allergen dauert es ein bis drei Tage, bis die allergischen Beschwerden auftreten. Daher werden diese Allergien als allergische Spätreaktion bezeichnet. Übrigens wird auch die Abstoßungsreaktion gegen ein Transplantat dieser Gruppe von Allergien zugerechnet [1].

Im Unterschied zur Abwehr von echten Krankheitserregern werden bei einer allergischen Immunreaktion die auslösenden Stoffe nicht vernichtet. Es wird auch kein Schutz gegen weitere Attacken aufgebaut. Üblicherweise dauert die allergische Reaktion so lange an, wie der Organismus des Allergikers dem Allergen ausgesetzt ist. Man kann die allergischen Symptome jedoch mit Medikamenten abschwächen [2].

Informationen zur Behandlung von Allergien

Die Zahl der Allergiker hat innerhalb der letzten Jahrzehnte in den Industriestaaten drastisch zugenommen, und sie steigt weiter. Man nimmt daher an, dass veränderte Umweltbedingungen (z. B. intensivere Hygiene im Kindesalter) die Allergiebereitschaft erhöhen können [3].

Welche allergischen Erkrankungen gibt es?

Zu den häufigsten allergischen Erkrankungen gehören (Die Zahlen in Klammern geben die Häufigkeit in der Bevölkerung an [1,4]):

  • Heuschnupfen (allergische Rhinokonjunktivitis, 15 - 25 %)
  • Allergisches Asthma (ca. 5 - 15 %)
  • Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermatitis bzw. endogenes Ekzem, ca. 10 - 20 %)
  • Nahrungsmittelallergien (zusammen mit nicht-allergischer Nahrungsmittelunverträglichkeit 4 - 8%)
  • Allergisches Kontaktekzem (ca. 6 - 10 %)

Die ersten drei Erkrankungen werden als atopische Erkrankungen bezeichnet. Menschen mit Atopie haben eine familiäre Neigung zu einer Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber Umwelt-Allergenen. Dabei werden Antikörper vom Typ IgE (Immunglobulin E) gebildet. Atopiker haben eine erhöhte Konzentration von IgE in ihrem Blut. Oft entwickeln Atopiker im Laufe ihres Lebens mehr als eine atopische Erkrankung [3,6]. So erkranken Menschen mit Heuschnupfen etwa 3,2-mal häufiger an Asthma als Menschen ohne Heuschnupfen [5].

Die Häufigkeit der Neurodermitis nimmt übrigens mit dem Alter besonders drastisch ab: Etwa 15 % der Kinder und nur 2 % der Erwachsenen leiden unter dieser Erkrankung [6].

Die Nahrungsmittelallergie ist eine Unterform der Nahrungsmittelunverträglichkeit. Bei vielen Unverträglichkeiten handelt es sich nämlich nicht um „echte" Allergien.

Stand:
06.12.2017

Autorin:
Dr. med. Susanne Rödel

Aktualisiert am:
20.05.2014, 06.12.2017

Erstellt am:
22.03.2010

Quellen:
[1] http://www.ecarf.org/ (zuletzt besucht am 11.05.2017)
[2] http://www.stern.de/ (zuletzt besucht am 11.05.2017)
[3] http://www.stern.de/ (zuletzt besucht am 11.05.2017)
[4] http://www.ecarf.org/ (zuletzt besucht am 11.05.2017)
[5] Leitlinie „Allergische Rhinokonjunktivitis" der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI), in Abstimmung mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Allergologie 2003; 26 (4): 147-62. http://dgaki.de/wp-content/uploads/2010/05/Leitlinie_AllergischeRhinitis2003.pdf (zuletzt besucht am 11.05.2017)
[6] http://www.ecarf.org/ (zuletzt besucht am 11.05.2017)