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Das Transplantationszentrum informiert den Patienten telefonisch, sobald eine potenzielle Spenderlunge gefunden ist. Diese wird nach strengen, gesetzlichen Vorgaben von Eurotransplant an die potentiellen Empfänger auf der Warteliste zugeteilt. Der Patient wird in die Klinik transportiert, in der noch einige Routineuntersuchungen durchgeführt werden, und schließlich auf die Operation vorbereitet. Zur gleichen Zeit überprüft das sogenannte Explantationsteam derselben Klinik das Spenderorgan1,2

Bild eines OP-Saals mit Ärzten
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Lungentransplantation: Einseitige oder zweiseitige Transplantation?

Die Grunderkrankung des Empfängers bestimmt den Ablauf der Lungentransplantation. Prinzipiell können ein einzelner oder beide Lungenflügel zusammen transplantiert werden. Leidet der Patient unter einer Krankheit, bei der es zu anhaltenden (chronischen) Infektionen kommt wie beispielsweise bei der Mukoviszidose, ist eine beidseitige Transplantation notwendig. Bei allen anderen Erkrankungen ist grundsätzlich eine einseitige Lungentransplantation möglich, da ein gesunder Lungenflügel prinzipiell ausreicht, um die Sauerstoffversorgung des Körpers zu gewährleisten. Da es hin und wieder nach einseitigen Lungentransplantationen jedoch zu schweren Infektionen kommen kann, wird inzwischen eine beidseitige Transplantation bevorzugt. Außerdem hat sich in der Praxis gezeigt, dass Patienten nach einer beidseitigen Lungentransplantation über eine erheblich bessere Lungenfunktion verfügen3,4.

Wenn das Ärzteteam nur einen Lungenflügel transplantiert, öffnet es den Brustkorb mit einem seitlichen Schnitt beispielsweise zwischen der achten und neunten Rippe. Im Idealfall ist der im Körper verbleibende Lungenflügel unter der Narkose und Beatmung in der Lage, während der Lungentransplantation den gesamten Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Ist dies nicht möglich, wird der Patient an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Bei einer beidseitigen Lungentransplantation öffnet das Ärzteteam den Brustkorb wie bei der einseitigen Lungentransplantation, allerdings auf beiden Seiten. In schwierigen Fällen wird durch eine Quer-Durchtrennung des Brustbeins der gesamte Brustkorb geöffnet. Die beiden Lungenflügel werden nacheinander transplantiert3,5.

Diese Grafik zeigt die einzelnen Bestandteile der Lunge
Novartis

1. Luftröhre (hellblau)

2. Lunge

3. Lungenschlagader (lila)

4. Hauptbronchus (hellblau)

5. Herz

6. Hohlvene (blau)

7. Bauchschlagader (Aorta)

Lungentransplantation: Ablauf der Operation 

Das Ärzteteam entfernt die erkrankte Lunge erst, wenn das Spenderorgan im OP angekommen ist3,5.

Dazu durchtrennt es den Hauptbronchus (Hauptast der Bronchien), die Lungenarterie sowie die Lungenvenen des entsprechenden Lungenflügels und entnimmt den Lungenflügel anschließend.

Daraufhin setzt der Chirurg das Spenderorgan ein und verbindet – mithilfe von Nähten –die Lungenvenen, die Lungenarterie und den Hauptbronchus des Spenderorgans mit den entsprechenden Gefäßen des Empfängers. Dabei achtet er darauf, dass keine Einengungen entstehen und insbesondere das gut durchblutete Gewebe um den Bronchus geschont wird.

Anschließend verschließen die Ärzte den geöffneten Brustkorb. Der Patient wird weiterhin beatmet und auf die Intensivstation verlegt. Dort erfolgt die möglichst schnelle Entwöhnung von der Beatmungsmaschine, damit die neue Lunge den Körper eigenständig mit Sauerstoff versorgt. Wenn keine Komplikationen auftreten, dauert es durchschnittlich drei bis sieben Tage, bis die Patienten auf eine reguläre Station verlegt werden können3.