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Während der ersten Phase nach der Operation wird der Spender im Transplantationszentrum versorgt und betreut. Auch die Funktion seiner verbleibenden Niere oder der Leber wird intensiv geprüft. Nähere Informationen hierzu bietet der Artikel „Ablauf einer Lebendspende“.

Der Spender sollte sich nach einer Nieren-Lebendspende ein bis zwei Monate körperlich schonen und nach einer Leber-Lebendspende ein bis drei Monate. In dieser Zeit ist er gegebenenfalls arbeitsunfähig – je nachdem, wie groß die körperliche Belastung bei seinen Arbeitsaufgaben ist1. Daher sollten schon im Vorfeld einige versicherungsrechtliche Themen mit der Krankenkasse/Krankenversicherung und dem Arbeitgeber besprochen werden.

Ein Organspender nach der Transplantation im Krankenhaus
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Abgesehen davon gibt es keine Einschränkungen im Leben eines Lebend-Organspenders: Weder ist eine besondere Diät erforderlich, noch sind sonstige Einschränkungen nötig. Eventuell sollten Sportarten oder Tätigkeiten mit einem erhöhten Unfallrisiko vermieden werden, etwa Kampfsport oder Montagearbeiten in der Höhe1.

In den ersten Monaten nach einer Lebendspende können vermehrt Müdigkeit und Erschöpfung (medizinisch „Fatigue“) auftreten 2,3.

In den meisten Fällen jedoch leidet der Organspender kaum unter langfristigen gesundheitlichen Problemen und kann sein Leben nahezu normal weiterführen. Dennoch werden im Rahmen der Nachbetreuung lebenslang regelmäßig Untersuchungen durchgeführt.

So können eventuelle Spätfolgen wie eine herabgesetzte Funktion der Niere oder Leber frühzeitig erkannt und behandelt werden. Welche Untersuchungen wichtig sind und wie häufig diese stattfinden sollen (beispielsweise einmal jährlich), legen die behandeln Ärzte des Transplantationszentrums individuell fest und besprechen dies mit dem Patienten.

Die Lebensqualität steigt

Lebend-Organspender sind im Durchschnitt sogar zufriedener mit ihrem Leben als die Normalbevölkerung. Psychologische Befragungen haben ergeben, dass sie häufig ein gesteigertes Selbstwertgefühl haben und sich durch die Gesundheit des Empfängers belohnt fühlen. Sie sind glücklich darüber, durch ihr Handeln den Verlust eines nahestehenden Menschen verhindert zu haben. Etwa 95 Prozent der Lebendspender würden wieder spenden4.

Natürlich kann es nach der Transplantation auch emotionale Tiefs geben. Etwa wenn beim Empfänger oder beim Spender selbst gesundheitliche Probleme auftreten. Es ist sinnvoll, sich in solchen Fällen psychologische beziehungsweise psychotherapeutische Unterstützung zu suchen, um die Erlebnisse und die eigenen Gefühle besser verarbeiten zu können.

Quellen

1. Information und Aufklärung zur Nierenlebendspende, Universitätsklinikum Münster. https://www.ukm.de/fileadmin/ukminternet/daten/kliniken/medd/15_Sektion_Transplantationsnephrologie/_Aufklaerung_Lebendnierenspende_Konsensus_NTX_AG_25.02.2016_UKM_Version.pdf (zuletzt besucht am 10.12.2020)
2. Rodrigue JR et al. Patterns and predictors of fatigue following living donor nephrectomy: Findings from the KDOC Study. American Journal of Transplantation. 2020; 20: 181-9
3. Butt Z et. Al. Fatigue, Pain, and Other Physical Symptoms of Living Liver Donors in the Adult-to-Adult Living Donor Liver Transplantation Cohort Study. Liver Transpl. 2018 Sep;24(9):1221-1232
4. Kröncke S: Lebendspende von Organen (Vortrag). Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.