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Nach der Transplantation eröffnen sich Möglichkeiten, die vorher oft lange undenkbar waren – etwa ein Urlaub am Strand oder ein Besuch des Freibads. Bei allen Aktivitäten im Freien ist es wichtig, die Haut gut vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Der ultraviolette Anteil des Sonnenlichts, die UV-Strahlung, kann die Entstehung von Hautkrebs auslösen. Transplantierte müssen besonders vorsichtig sein. Sie haben durch die immunsuppressive Therapie ein geschwächtes Abwehrsystem und damit ein erhöhtes Risiko, an bösartigen Tumoren zu erkranken. Dies gilt insbesondere für Hautkrebs.

Das Risiko für Hautkrebs ist bei Transplantierten bis zu 250-mal höher als bei Nichttransplantierten1,2,3. Daher ist für Menschen mit einem Spenderorgan ein guter Sonnenschutz der Haut extrem wichtig. Dies gilt auch schon vor der Transplantation, wenn die Patienten auf der Warteliste für ein neues Organ stehen.

Junge Dame lächelt und trägt einen Sonnenhut
iStock-1137373615_Ridofranz

Maßnahmen zum Sonnenschutz und damit zur Vorbeugung von Hautkrebs:

  • Auf intensive Sonnenbäder und Solarienbesuche ganz verzichten

  • Zu Zeiten sehr hoher UV-Belastung (11 bis 15 Uhr) möglichst nicht im Freien aufhalten

  • Kleidung tragen, die möglichst viel Hautfläche bedeckt

  • Sonnenschutzcreme mit hohem bis sehr hohen Lichtschutzfaktor (LSF 30 bis 50) verwenden und mindestens 30 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien auftragen.

  • Regelmäßig nachcremen nicht vergessen: Alle ein bis zwei Stunden sollte das Sonnenschutzmittel erneut aufgetragen werden.

  • Den individuellen Hauttyp beachten: Je heller die Haut, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor der Sonnencreme sein. Doch auch Transplantierte mit geringer Sonnenbrand-Neigung sollten grundsätzlich bei Aufenthalten im Freien eine Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden.

  • Bei sportlichen Aktivitäten oder beim Baden sollte ein wasserfestes Sonnenschutzmittel verwendet werden. 

Grundsätzlich gilt: Ob sportliche Aktivitäten, Gartenarbeit oder ein Stadtbummel – bei jedem Aufenthalt im Freien ist Sonnenschutz unverzichtbar, auch wenn es wolkig ist und die Sonne nicht vom Himmel brennt. Denn auch durch dichtere Wolkenschichten dringen noch bis zu 80 Prozent der ultravioletten Strahlung – und das reicht aus, um die Haut nachhaltig zu schädigen. Wer sich im Gebirge aufhält, sollte verstärkt auf den Sonnenschutz achten: Pro 1000 Höhenmetern erhöht sich die UVB-Strahlung um 20 Prozent. Auch Kälte und Feuchtigkeit können eventuell die Wirkung von UVB-Strahlung verstärken.

Bei der Wahl der Kleidung ist zu beachten: Der UV-Schutz ist umso höher, je dichter ein Stoff gewebt und je dunkler seine Farbe ist. Es gibt mittlerweile auch eine große Auswahl an spezieller UV-Schutzkleidung für verschiedene Gelegenheiten – von langärmliger Badekleidung oder Surfanzügen bis zu modischen Freizeithosen und Langarm-Shirts. 

Freie Körperteile (Gesicht, Ohren, Kopfhaut, Dekolleté und Arme) sollten mit einer Sonnenschutzcreme mit Lichtschutzfaktor 30 bis 50 geschützt werden. Transplantierte, die täglich ein hochwirksames Sonnenschutzmittel verwenden, erkranken seltener an dem sogenannten weißen Hautkrebs als Transplantierte, die sich – trotz des bekannten erhöhten Hautkrebsrisikos - weniger intensiv vor der UV-Strahlung schützen4.

Auch wenn Menschen mit einem neuen Organ vorbildlich auf den Sonnenschutz achten, sind regelmäßige Untersuchungen beim Hautarzt ein wichtiger Bestandteil ihrer Hautkrebsvorsorge. Damit bösartige Hautveränderungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können, sollten Transplantierte mindestens einmal jährlich zum Hautarzt gehen, bei einem besonders hohen persönlichen Risiko sogar in kürzeren Abständen. Zwischen den Vorsorgeterminen kann eine regelmäßige Selbstuntersuchung helfen, frühzeitig mögliche Hautveränderungen zu erkennen. Eine Anleitung dazu bietet unser Infoblatt „Selbstuntersuchung der Haut“. Wichtig ist, alle Veränderungen der Haut so bald wie möglich beim Hautarzt abklären zu lassen. 

Mehr Informationen bieten der Artikel „Tumorvorsorge nach einer Organtransplantation“ sowie die Broschüre „Sonne und Immunsuppression“.

Quellen

  1. Schrem H, Barg-Hock H, Strassburg CP et al.: Nachsorge bei Organtransplantierten. Dtsch Arztebl Int 2009; 106(9): 148–55.
  2. Wimmer CD, Rentsch M, Crispin A et al.: The janus face of immunosuppression – de novo malignancy after renal transplantation: the experience of the Transplantation Center Munich. Kidney Int 2007; 71(12): 1271–8.
  3. Ramsay HM, Fryer AA, Hawley CM et al.: Non-melanoma skin cancer risk in the Queensland renal transplant population. Br J Dermatol 2002; 147(5): 950–6.
  4. Stockfleth E, Ulrich M: Vorsorge und Behandlung von Hauttumoren nach Organtransplantation. Diatra Journal 2/2008: 15–18.
  5. Informationsbroschüre „Sonne und Immunsuppression“, Novartis Pharma GmbH, https://www.transplantation-verstehen.de/sites/nd-transplantation-verstehen/files/2020-01/TX_Broschuere_Sonne_und_Immunsuppression-komprimiert.pdf