Patienten, denen eine Transplantation bevorsteht, können einiges tun, um für eine optimale Vorbereitung auf den Eingriff zu sorgen: Das wichtigste Ziel sollte sein, trotz der Grunderkrankung so fit und gesund wie möglich in die Transplantation zu gehen. Dies legt auch den Grundstein für eine zügige Rehabilitation, also Gesundung, nach der Transplantation. Zudem gehört zu einer guten Vorbereitung eine konsequente medizinische Vorsorge in Zusammenarbeit mit den Ärzten – möglichst aus einem Transplantationszentrum.
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Diese Ratschläge legen Ärzte ihren Patienten zur Vorbereitung auf eine Transplantation generell ans Herz:
- Vermeidung von Nikotin
- Regelmäßige körperliche Bewegung
- Gesunde und ausgewogene Ernährung
- Bei Patienten mit Bluthochdruck: Gute Blutdruckeinstellung
- Wenig bzw. kein Alkohol
Die medizinische Vorsorge während der Vorbereitung auf die Transplantation
Zur medizinischen Vorsorge gehören vor allem regelmäßige vorbereitende Untersuchungen durch das zuständige Transplantationszentrum. In diesem Rahmen finden beispielsweise Untersuchungen des Herzens mittels (Belastungs-)EKG, Vorstellung beim HNO-Arzt und beim Zahnarzt zum Ausschluss von möglichen postoperativen Infektionsherden sowie eine Krebsvorsorge statt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass nicht kurz vor der Transplantation Erkrankungen diagnostiziert werden, die einer Operation im Wege stehen könnten.
Auch die Zähne werden regelmäßig untersucht, denn es ist besser, ohne Zahnentzündungen oder Karies transplantiert zu werden: Denn nach einer Transplantation muss das körpereigene Abwehrsystem durch immunsuppressive Medikamente geschwächt werden, damit es nicht zu einer Abstoßung des transplantierten Organs kommt. Dadurch besteht besonders in den ersten Wochen bis Monaten die Gefahr, dass sich Keime aus dem Mundbereich weiter im Körper ausbreiten.
Transplantationsvorbereitung: Die Unterschiede bei postmortaler Spende und Lebendspende
Im Gegensatz zu einer postmortalen Organspende ist der Zeitpunkt der Transplantation bei einer Organ-Lebendspende gut planbar. Die wichtigsten Unterschiede im Überblick:
Vorbereitung auf eine Organ-Lebendspende: Hierbei wird das Organ von einem gesunden lebenden Spender, meist einem nahen Angehörigen, gespendet. Eine Lebendspende ist beispielsweise bei einer Niere oder Teilen der Leber möglich. Die Eingriffe und vorbereitenden Kontrolluntersuchungen sind gut planbar, zudem kann der Zeitpunkt der Transplantation nach der körperlichen und psychischen Gesundheit des Patienten bestimmt werden. Weitere Informationen hierzu sind im Bereich „Wartezeit/Lebendspende“ zu finden.
Vorbereitung auf eine postmortale Spende: Bei dieser Form der Organspende stammt das neue Organ von einem Verstorbenen. Da die Transplantation erst stattfinden kann, wenn ein passendes Organ zur Verfügung steht, ist die Vorbereitungszeit gleichzeitig eine meist lange Wartezeit. Während dieser Wartezeit ist es sehr wichtig, dass der Patient für das zuständige Transplantationszentrum immer telefonisch erreichbar ist. Das bedeutet auch, das zuständige Transplantationszentrum immer zu informieren, wenn man nicht für eine Transplantation zur Verfügung steht, etwa aufgrund einer Reise, eines Krankenhausaufenthaltes oder einer Erkrankung. Weitere Informationen bietet der Bereich „Wartezeit/postmortale Organspende“.
Was tun, wenn Ängste und Unsicherheiten auftreten?
Wer ein Spenderorgan braucht und sich zum ersten Mal damit beschäftigt, wie eine Transplantation abläuft, dem stellen sich meist viele Fragen zu seiner Situation. Auch Menschen, die schon länger auf der Warteliste stehen, haben häufig ein Bedürfnis nach Informationen zum Thema Organtransplantation. Um sich umfassend über die Transplantation und die Zeit der Vorbereitung zu informieren, können Patienten auf verschiedene Quellen zurückgreifen:
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Behandelnder Arzt und zuständiges Transplantationszentrum: Mediziner und Angestellte eines Transplantationszentrums haben meist langjährige Erfahrungen mit dem Thema Organtransplantation und sind deshalb gute Ansprechpartner für medizinische Fragen. Zudem ist der behandelnde Arzt mit dem Einzelfall und den Besonderheiten der Situation vertraut.
Selbsthilfegruppen und Betroffenenverbände: Eine Organtransplantation ist immer mit großen individuellen Sorgen und emotionalen Belastungen verbunden. Deshalb ist es für viele Patienten wichtig und hilfreich, sich mit anderen Betroffenen über ihre Situation auszutauschen. Eine gute Möglichkeit dazu bieten Selbsthilfegruppen und Betroffenenverbände.
Quellen
Deutsche Stiftung Organtransplantation. https://www.dso.de/ (zuletzt besucht am 18.10.2024).
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Organspende schenkt Leben. www.organspende-info.de (zuletzt besucht am 18.10.2024).
www.herz-ohne-stress.de (zuletzt besucht am 18.10.2024).
www.bdo-ev.de (zuletzt besucht am 18.10.2024).
https://www.transplantationsbetroffene-bayern.de/ (zuletzt besucht am 18.10.2024).